Es gibt zahllose Karriereratgeber, die auf Hunderten von Seiten beschreiben, wie man sich als Bewerber in einem persönlichen Interview präsentieren soll, worauf man zu achten hat und welche Fragen zu stellen sind. In diesem Artikel möchten wir nur auf einige – meist vernachlässigte – Punkte eingehen, die uns bei einem persönlichen Interview mit dem Headhunter wichtig erscheinen.
Offenen Umgang pflegen
Berater und Bewerber sollten einen offenen Umgang pflegen. Im Interview geht es nicht darum, dass der Bewerber dem Berater etwas vormachen muss und der Berater die zu besetzende Position bestmöglich verkauft. Hier soll eigentlich ein erstes Abtasten stattfinden, ob der Bewerber zu der aktuell gesuchten Position passt und ob der neue Job eine echte Perspektive und Alternative zur aktuellen Position für den Kandidaten darstellt.
Der Berater wird zwar vom Auftraggeber bezahlt, er ist aber nicht mit diesem gleichzusetzen. Sie können dem Berater grundsätzlich mehr erzählen als dem Auftraggeber – gerne auch mit dem Hinweis, bestimmte Dinge nicht weiterzugeben. Vor allem sind hier Informationen gemeint, die dem Berater dabei helfen, Ihnen als Bewerber ein möglichst solide Entscheidungsgrundlage für oder gegen einen Wechsel zu liefern. Wie in allen Interviews gilt auch hier: Je authentischer Sie sich darstellen und je offener Bedenken geäußert werden, desto geringer sind die Überraschungen im Nachhinein.
Wenn es nicht passt, dann passt es eben nicht
Passt Ihr Profil nicht zu der zu besetzenden Position, dann gibt es in der Zukunft bestimmt andere Positionen, auf die Ihr Profil besser passen wird. In dieser Branche begegnen sich Berater und Bewerber meist mehr als nur einmal. Wenn beide im Interview gegenseitiges Vertrauen gewonnen haben, kommt es nicht selten vor, dass sich ein angesprochener Bewerber als zukünftiger Auftraggeber herausstellt oder der Berater den Kandidaten für ein anderes Projekt (Job) vorschlägt.
Der Berater erwartet aber nach dem ersten Interview binnen einer Woche eine Zu- oder Absage. Einen guten Eindruck hinterlässt der Bewerber, wenn er auf den Berater zugeht, um ihm die Entscheidung mitzuteilen. Häufig passiert es, dass der Bewerber sich zu viel Zeit lässt. Der Berater muss ihm „hinterhertelefonieren“. Das ist für ihn ein sicheres Zeichen, dass diese Person ihm absagen wird. Um die Höflichkeit zu wahren, wird der Kontakt dennoch gesucht.
Wenn Sie als Bewerber das Gefühl haben, es passt nicht, dann sagen Sie das auch. Es wird Ihnen niemand böse sein. Den Berater in der Luft hängen zu lassen, wird Ihnen möglicherweise negativ angelastet bzw. dokumentiert eine mögliche Entscheidungsschwäche. Üblicherweise wird das Telefonat mit dem Berater immer kürzer, je höher die kontaktierte Person innerhalb der Hierarchie eines Unternehmens steht. Denn richtige Führungskräfte entscheiden sich schnell!
Als weiterführenden Leseprobe möchten wir Ihnen den Artikel „Welche Informationen benötigt der Headhunter“ ans Herz legen.